Die Territorialabtei Wettingen-Mehrerau: ein Prunkstück in Bregenz

Bei der nahe Bregenz gelegenen Territorialabtei Wettingen-Mehrerau handelt es sich um ein Zisterzienserkloster. Der Begriff bezeichnet eine Abtei, die eine bistumsähnliche Funktion hat, weshalb der jeweilige Abt Anspruch auf einen Sitz in der österreichischen Bischofskonferenz – die Weihegewalt für angehende Priester hat er hingegen nicht. Als besonders sehenswert gilt die Bibliothek der Territorialabtei. Im Besitz der Mönche befinden sich zudem zahlreiche sakrale Schätze.

Die Geschichte der Territorialabtei Wettingen-Mehrerau

Die Wurzeln der heutigen Territorialabtei Wettingen-Mehrerau reichen bis ins frühe Mittelalter zurück, als Graf Ulrich X. von Bregenz das Kloster im Bregenzerwald gründete. Dort siedelten sich anno 1083 Benediktinermönche aus Konstanz an, sieben Jahre später zog das Kloster ans Ufer des Bodensees um.v Während der Kämpfe zwischen Kaiser und Papst im Hochmittelalter wurde das Kloster von kaiserlichen Truppen geplündert und niedergebrannt. Das komplette Kloster wurde schließlich im ausgehenden 16. Jahrhundert renoviert, wobei zugleich auch ein prächtiger Saal für die Bibliothek errichtet wurde. Weil das Kloster bis ins 18. Jahrhundert hinein kontinuierlich von den Nachfolgern des Klostergründers reich beschenkt wurde, konnte Franz Anton Beer, ein Barockbaumeister aus Vorarlberg die alte romanische Basilika durch einen Neubau ersetzen.

Nachdem das Kloster zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschlossen worden war, genehmigte der österreichische Kaiser die Wiederbesiedlung. Nun wurde das Kloster zur Zuflucht der Zisterzienser aus dem Kloster Wettingen im Schweizer Kanton Aargau, welches anno 1841 seine Pforten schließen musste. Unter dem heutigen Namen Wettingen-Mehrau wurde die Territorialabtei am 18. Oktober 1854 eröffnet.

Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb die Territorialabtei Wettingen-Mehrerau die Birnauer Wallfahrtskirche sowie das Schloss Marach, welches als Priorat betrieben wird. Ferner werden vom Kloster ein Sanatorium sowie ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat. Weitere klösterliche Betriebe sind gewerblich im Bereich der Land- und Holzwirtschaft angesiedelt. Rund um das Kloster wurde 2009 ein Obstlehrpfad angelegt. Hier können sich die Besucher über die im Unteren Rheintal heimischen Streuobst-Sorten informieren.

März 2018


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