Funkenfeuer: altes Brauchtum bleibt lebendig

Alljährlich zu Beginn der Fastenzeit können die Besucher im schwäbisch-alemannischen Raum, also in der Schweiz, Vorarlberg, Liechtenstein und dem Allgäu, mit den Funkenfeuern ein besonderes Stück Brauchtum erleben. Traditionell werden in vielen Orten des Alpenraumes am ersten Sonntag nach Aschermittwoch meterhohe Holzstapel abgebrannt, um damit den Winter symbolisch zu vertreiben. Dafür werden auf Bergen oder Anhöhen Holzstapel aufgeschichtet, die vielfach von der sogenannten Funkenhexe - einer lebensgroßen Strohpuppe - gekrönt werden.

Woher stammt der Brauch des Funkenfeuers?

Woher der Brauch stammt, Funkenfeuer zu entzünden, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Bis ins 20. Jahrhundert hinein ging man davon aus, dass es sich um die Relikte eines heidnischen Brauches handelt. Heute geht man in der Volkskunde dagegen eher davon aus, dass der Brauch auf den früheren Beginn der Fastenzeit zurückgeht. Denn der Stichtag Aschermittwoch wurde erst anno 1091 auf der Synode von Benevent festgelegt. Weit verbreitet ist auch die Meinung, dass die Funkenfeuer auf die Feierlichkeiten zum römischen Jahresanfang zurückgehen. Dieser war am 1. März und wurde damit gefeiert, dass im Tempel der Vesta ein heiliges Feuer entzündet wurde. Dieser Brauch wurde während des Mittelalters in den nun gebräuchlichen christlichen Kalender übernommen.

Die Funkenfeuer im Wandel der Zeit

Weit verbreitet war der Brauch des Funkenfeuers vor allem während des Mittelalters bis zum Beginn der Aufklärung. Erst nach dem Ersten Weltkrieg ging der Brauch merklich zurück. Ein Grund dafür lag auch darin, dass in den Nachkriegsjahren in manchen Regionen ein starker Mangel an Holz herrschte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Funkenfeuer jedoch einen erneuten Aufschwung. Dieser ging vor allem von Vorarlberg aus, wo er der Bevölkerung in erster Linie zur Identitätsfindung diente. Weil hier die Funkenfeuer auf professionellere Beine gestellt wurden, wurden auch die Feuer immer kunstvoller. Die Bedeutung ist aber nach wie vor so groß, dass der Vorarlberger Funkenbrauch seit 2010 Teil des Immateriellen Kulturerbes in Österreich ist.

Februar 2015


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